Die jüngste Welle der Digitalisierung hat einen bemerkenswerten Trend hervorgebracht: Low-Code-Plattformen. Diese Technologien versprechen nicht nur eine beschleunigte Entwicklung von Software-Lösungen, sondern bedienen auch einen drängenden Bedarf an mehr Flexibilität und Effizienz in der Unternehmenslandschaft. Branchenexperten schätzen, dass die Nachfrage nach diesen Plattformen in den kommenden Jahren exponentiell steigen wird, was durch die Notwendigkeit befeuert wird, qualifizierte Fachkräfte zu finden. In einer Zeit, in der der Fachkräftemangel in vielen Sektoren spürbar ist, bieten Low-Code-Lösungen eine vielversprechende Antwort.
Die grundlegende These dieses Kommentars lautet, dass Low-Code-Plattformen den Weg für eine neue Ära der Unternehmensdigitalisierung ebnen, indem sie es auch weniger technisch versierten Verantwortlichen ermöglichen, Softwareanwendungen zu entwickeln. Dies hat sowohl ökonomische als auch gesellschaftliche Implikationen. Analysten vor Ort sehen vor allem im Mittelstand großes Potenzial, da viele kleine und mittelgroße Unternehmen (KMUs) nicht über die Ressourcen haben, große IT-Projekte umzusetzen. Eine Studie des Marktforschungsunternehmens Gartner ergab, dass mehr als 70 Prozent der Unternehmen, die Low-Code-Plattformen einsetzen, eine signifikante Steigerung ihrer Produktivität berichten. Die Möglichkeit, Anwendungen schnell zu erstellen und anzupassen, trägt maßgeblich zur Wettbewerbsfähigkeit in einem dynamischen Marktumfeld bei.
Auf der ökonomischen Ebene lässt sich die Relevanz von Low-Code-Plattformen durch die Effizienzgewinne belegen, die sie für Unternehmen mit sich bringen. Insbesondere in Zeiten hoher Inflation und gesättigter Märkte sind Unternehmen gezwungen, ihre Betriebskosten zu senken. Die Möglichkeit, interne Prozesse durch maßgeschneiderte Softwarelösungen zu optimieren, kann entscheidend dazu beitragen, die Marge zu verbessern. Ein Beispiel ist das Unternehmen SAP, das durch seine Low-Code-Entwicklungsmethoden eine Neuausrichtung seines Produktportfolios erfährt und sich an die Bedürfnisse ihrer Kunden anpasst, ohne die gesamte IT-Infrastruktur überholen zu müssen. Diese Flexibilität in der Softwareentwicklung hat das Potenzial, nicht nur Kosten zu senken, sondern auch Marktanteile schnell zu erobern, da Unternehmen agiler auf Veränderungen reagieren können.
Gesellschaftlich betrachtet schafft die Verbreitung von Low-Code-Technologien die Möglichkeit, die digitale Kluft innerhalb von Organisationen zu schließen. Die Demokratisierung von Softwareentwicklung bedeutet, dass Mitarbeiter aus verschiedenen Abteilungen, die tiefere Einblicke in die Bedürfnisse und Herausforderungen ihrer Bereiche haben, aktiv an Lösungen mitarbeiten können. Dies fördert nicht nur die Innovationskraft, sondern schafft auch eine Unternehmenskultur, die Collaboration und kreatives Denken belohnt. Allerdings müssen Unternehmen darauf achten, dass die Zugänglichkeit nicht zu einer Verwässerung der Sicherheitsstandards führt, zumal Analysten berichten, dass mit dieser Zugänglichkeit auch das Risiko von Datenlecks und Sicherheitsvorfällen steigt.
Technologisch ermöglicht der Fortschritt in der Cloud-Infrastruktur die Verbreitung von Low-Code-Plattformen. Die massive Verfügbarkeit von Cloud-Computing-Ressourcen hat somit die Rahmenbedingungen geschaffen, die solche Technologien benötigen, um wirklich effektiv zu sein. Branchenexperten betonen, dass Unternehmen, die Low-Code-Lösungen in ihre bestehenden Systeme integrieren, nicht nur produktiver, sondern auch innovativer werden, da sie Ressourcen frei machen, die dann für strategische Projekte verwendet werden können. Unternehmen wie Microsoft und Salesforce haben bereits erfolgreiche Low-Code-Lösungen integriert, was zeigt, dass sich dieser Trend auch im großen Maßstab durchsetzen kann.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Low-Code-Plattformen nicht nur ein vorübergehender Trend sind, sondern eine transformative Kraft in der Unternehmensdigitalisierung darstellen. Sie bieten einen vielversprechenden Pfad aus dem Fachkräftemangel und fördern gleichzeitig die Produktivität und Innovation. Unternehmen, die die Chancen dieser Technologien erkennen und nutzen, werden in einer zunehmend digitalisierten Wirtschaft erfolgreich bestehen. In einer Welt, die sich stetig wandelt, dürften Low-Code-Lösungen eine Schlüsselfunktion bei der Schaffung nachhaltiger und wettbewerbsfähiger Geschäftsmodelle einnehmen.









